Ich habe mein Schulpraktikum in einer Anwaltskanzlei für Arbeitsrecht absolviert. Diese Kanzlei vertritt und berät jedoch nur Arbeitgeber, keine Arbeitnehmer.
Während meines 2-wöchigen Praktikums – ich habe eine Woche freiwillig in die Osterferien hinein verlängert – habe ich sehr viele gute Erfahrungen gemacht und erste Eindrücke zu dem Beruf eines Anwalts für Arbeitsrecht bekommen.
Mir wurden verschiedene Aufgaben zugeteilt wie z.B. Akten lesen, Urteile lesen oder auch Urteile aus den gegebenen Informationen einer Akte erschließen. Das Praktikum hat mir sehr weiter geholfen, weil ich dadurch sehr vieles über meinen Wunschberuf erfahren konnte, wie z.B. welche Ausbildung man für diese Art der Berufswahl zwingend benötigt. Zudem waren die Mitarbeiter, die ich kennenlernen durfte, sehr freundlich und haben mir alles gut und verständlich erklärt. Am Dienstag der zweiten Woche durfte ich zu einer Verhandlung im Arbeitsgericht mitgehen.
Während dieser Verhandlung fiel mir auf, dass es dort wesentlich entspannter zugeht, als es z.B. in einer Fernsehserie dargestellt wird. So sprachen z.B. Anwalt und sein Mandant während die Richter sich zur Beratung zurückziehen über das Wochenende. Ich war tatsächlich positiv überrascht.
Mir hat das Praktikum gezeigt, dass in juristischen Bereichen nicht immer alles nur extrem streng ist. Natürlich verläuft alles nach klaren Regeln, nämlich entsprechend der jeweiligen Gesetze, aber an sich sind Juristen, Anwälte sowie Richter, nicht so klischeehaft, wie man vielleicht vermutet. Die Anwälte tragen nicht alle nur immer Anzüge und bis oben zugeknöpfte Hemden mit Krawatte, sondern manchmal auch nur ein Hemd. Das Bild, welches uns meistens durch z.B. Fernsehserien vermittelt wird, stimmt also nicht immer.
Charlotte Ficht, 9b