Prüfung bestanden! - Vor unserem ersten Abend-Slam wussten wir nicht genau, wie groß der Zuspruch für eine solche Veranstaltung außerhalb der Unterrichtszeiten sein würde, doch dank der vielen Besucher auch aus den Reihen der Elternschaft wurde der Theaterkeller mühelos gefüllt und für eine prächtige Stimmung war allemal gesorgt. Eine weitere Neuerung: Das Moderatorenteam wurde neu aufgestellt: An die Seite der frisch-spontanen Helin Eyidogan (10d) stellte sich der mit viel bübischem Charme ausgestattete Lennart Bott (Freunde des Gisela-Slam erinnern sich sicher noch an seinen Sieg zusammen mit Paul Bachmann in der zweiten Veranstaltung), und diese Mischung hat gepasst.
Hoffentlich findet Lennart, der in diesem Jahr am Gisela-Gymnasium Abitur gemacht hat, zwischen seinen Reisen und der Tätigkeit als Führer durch die Bavaria Filmstudios noch genug Zeit für unsere nächsten Slams!
Das Teilnehmerfeld bestand aus 11 Poeten unterschiedlichster Herkunft, und dank ihrer Originalität und des schnellen Fünfminuten-Formats wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Im Wettbewerb U20 hat Sandra Blume vom Grasser-Gymnasium wohl nicht zuletzt dank ihrer gekonnten Darbietung ohne Ablesezettel mit einem kritisch-reflektierenden Text über Freiheit die beiden Kinokarten gewonnen.
Die hätte auch gern der mit seinen exakt 20 Jahren in der Münchner Slam-Szene schon fest etablierte Darryl Kiermeier gewonnen, wir haben ihn aber eigens als "Lehrerkiller" engagiert, und so musste er den Ü20-Wettbewerb gewinnen und sich mit einer großen Schachtel Pralinen abfinden.
Umrahmt wurde die Veranstaltung erneut durch die Schulband Fake Acoustic, die mittlerweile schon zum festen Programm gehört und wohl auch das nächste Mal wieder dabei sein wird. Überhaupt hat sich nach und nach ein nahezu komplettes Organisationsteam herauskristallisiert, das sich die vielen notwendigen Tätigkeiten rund um eine solche Veranstaltung zuverlässig aufteilt. Näheres zum Team kann man in dem neu eingerichteten Schaukasten zum Gisela-Slam im Erdgeschoss des Gisela-Gymnasiums erfahren.
Obwohl die Veranstaltung, außer für Eltern, Lehrer, für Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe gedacht ist, waren überraschend viele Kinder im Publikum. Der Fehler liegt bei mir, da ich in der Eltern-Einladung einen entsprechenden Hinweis vergessen habe. Dass Kinder anwesend waren, ist grundsätzlich nicht schlimm, aber es ist eine Eigenart der Slam-Texte, dass sie nicht immer jugendfrei und außerdem für die jüngeren Kinder nicht vollkommen verständlich sind, so dass sie sich manchmal langweilen. Ich denke, das wird sich in Zukunft von selbst einpendeln.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die etwas enttäuschende Tatsache, dass sich nach einigen zum Teil kurzfristigen Absagen nur zwei Gisela-Schüler unter den Teilnehmern befanden, was vordergründig einen Rückschritt gegenüber dem letzten Mal bedeutet. Ich weiß aber aus zahlreichen Gesprächen, dass das Potential für Auftritte von Giselanern tatsächlich größer geworden ist. Deshalb glaube ich fest daran, dass sich schon beim nächsten Slam im Januar einige Gisela-Poeten zurückmelden und sich der eine oder andere „Rookie“ ein Herz fassen wird.
Wir planen übrigens zum ersten Mal einen reinen Schüler-Slam, und auch sonst wird es die eine oder andere Neuerung geben.
Bis zum nächsten Mal!
Bert Schwarzer