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Begonnen sei mit der überaus freundlichen und lockeren Atmosphäre des Abends, für die unsere beiden gut gelaunten Moderatoren, Livia Pusch und Jonathan von Lovenberg, sorgten. Aber auch unsere beiden Besonderen Gäste außerhalb des Wettbewerbs trugen zu dieser Stimmung bei: Darryl Kiermeier, Bayerischer U20-Meister 2014, immer erkennbar an seiner gelben Schlabberjogginghose, ist einer der coolsten und charismatischsten Vertreter der gesamten Szene. Seine witzigen Texte, die er völlig frei vorträgt, strahlen Selbstbewusstsein, Zuversicht und Empathie aus.
Der andere Besondere Gast hatte direkt vor der Pause einen einmaligen Auftritt: Lothar Thiel, bekennender Hobbydichter, tritt zum Halbjahr nach 40 Jahren und einem Tag aus dem Berufsleben. Die traurig-schlüpfrige Ballade vom armen Bergwanderer, der in den Armen der Eisfee sein Leben beendet, darf als sein Abschiedsgeschenk an die Schüler verstanden werden. Er stand mit so viel Charme auf der Bühne, als hätte er nie in seinem Leben etwas anderes getan, und das Publikum dankte es ihm mit tosendem Applaus!
Zum Wettbewerb: Vier Giselaner und sieben Gäste traten diesmal gegeneinander an, zwei davon zum allerersten Mal: Die Debuts von Hugo Santos (Klasse 9a) und Cosma Clemens (Q11, beide Giselaner) waren absolut gelungen. Dagegen sind Sultan Akbulut (9a) und Laetitia von Csanády (10e) mit ihrem zweiten bzw. vierten Auftritt fast schon erfahren, auf jeden Fall konnte man bei beiden auch eine deutliche positive Entwicklung beobachten.
Von unseren Moderatoren wurde die Begegnung mit unseren zahlreich erschienenen Moosacher Nachbarn zum Schulduell hochstilisiert, was schon deshalb spannend ist, weil am 4. April die Moosacher selbst ihren ersten Poetry Slam durchführen und wir dort hoffentlich auch gut vertreten sein werden. Für Krissi Tauber, Klara Deser und Felina Zenner war es der zweite Besuch bei uns und das Trio hat seine Schule erneut würdig vertreten: Für Felina sprang sogar ein zweiter Platz heraus!
Lisa Strömsdorfer, die auch schon U20-Slams gewonnen hat, vertrat das Viscardi-Gymnasium Fürstenfeldbruck und belegte Platz 5, die Titelverteidigerin Hanna Abdella (Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim) kam diesmal auf den dritten Platz.
Das sogenannte Duell zwischen Moosach und Gisela gewann schließlich Buchloe! Die dem Gisela-Publikum schon gut bekannte Sarah Fischer schaffte es auf Platz vier. Sie brachte eine Freundin mit, für die es ebenfalls erst der zweite Auftritt war, und Ramona Leukert nahm auf Anhieb die Siegestrophäe mit ins Schwabenland!
Nach meinem Eindruck lagen sämtliche Teilnehmer diesmal in der Gunst des Publikums und der Jury so eng beieinander wie noch nie. Da kann auch schon einmal der Startplatz oder ein anderer Zufall für das Ergebnis eine Rolle spielen, aber dass nicht nur Können, sondern auch Glück mitspielt, macht ja auch den Charme einer Slam-Veranstaltung aus!
Auffällig war auch, dass ein Junge sich gleich zehn Mädchen gegenübersah, und möglicherweise ist das ein Grund dafür, dass, anders als bei vielen anderen GiselaSlams, ein Thema deutlich den Abend beherrschte: die Suche nach dem eigenen Ich, der Versuch, über das durch die sozialen Medien vorgegebene Fremdbild zum Selbstbild und schließlich zur eigenen Identität zu finden. Selbst Darryl trug mit seinem zweiten Text, in dem es darum geht, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, zum Thema bei.
Die GiselaSlam-Familie trifft sich erst wieder im Oktober des nächsten Schuljahres. Unsere Slam-Poeten sollen bis dahin auch die Gelegenheit bekommen, einmal bei anderen Slams aufzutreten. Wir wollen die Pause dazu nutzen, einige Slam-Workshops anzubieten und Lust und Mut für künftige Auftritte zu entfachen.

B. Schwarzer

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